Eine market-Umfrage zur Lehre im Auftrag der Lehrlingsinitiative zukunft.lehre.österreich (z.l.ö.) und der Industriellenvereinigung, die gemeinsam mit Sprechern von Verbund, A1 und Miba vorgestellt wurde, verdeutlicht die aktuell schwierige Situation beim Einstieg in die Lehre. Den Unternehmen in Österreich fehlen laut IV-Präsident Georg Knill durch die in der Pandemie lockere Notenvergabe an den Schulen an die 10.000 Jugendliche in der Lehrausbildung. Die Aufstiegsklausel habe dazu geführt, dass mehr Jugendliche im Schulbetrieb geblieben seien, was für die Lehre einen „Hemmschuh“ darstelle. Für Knill müsse die Industrie daher noch stärker als bisher die Chancen einer Lehre aufzeigen. So verdiene eine Arbeiterin in der Metallindustrie in ihrer Lebenszeit doppelt so viel wie eine Friseurin und ähnlich viel wie ein Akademiker. Neben dem Bemühen, gezielt Mädchen für technische Berufe zu begeistern, werde es künftig eventuell nötig sein, Abgängern von Studienrichtungen mit geringen Berufschancen eine Lehrausbildung zu ermöglichen, sagte Energie-AG-Generaldirektor Werner Steinecker, Präsident und Initiator von z.l.ö. Verbund-Vorstandsvorsitzender Michael Strugl erklärte, sein Unternehmen spüre den demografischen Wandel bereits. Wegen der Geburtenrückgänge gebe es weniger Jugendliche im Alter von 15 Jahren, die für eine Lehre infrage kämen, gleichzeitig steige der Personalbedarf, weil viele Mitarbeiter der geburtenstarken Babyboomer-Generation in Pension gingen. Britta Schindler, die bei A1 den Lehrlingscampus leitet, berichtete, der Telekomnetzbetreiber suche auch via Snapchat und TikTok Lehrlinge. Miba-Personalverantwortlicher Bernhard Reisner sagte, Jugendliche hätten eine zukunftssichere Ausbildung in der Industrie, weil diese Lösungen für den Klimawandel entwickle. In Richtung Politik sagte Steinecker, es bräuchte in der Bundesregierung einen Lehrlingsbeauftragten, wenn nicht sogar einen Staatssekretär. Immerhin gehe es aufgrund des Fachkräftemangels um Milliardenbeträge. (5.2. Alle TZ; 4.2. Ö1-„Mittagsjournal“, kurier.at, wienerzeitung.at) |