Vermögensteuern würden vor allem dem Standort schaden: Um spürbare Einnahmen durch eine Vermögensteuer zu erzielen, müsste diese nicht nur Superreiche treffen, sondern bis weit in den Mittelstand hineinreichen, was IV-Generalsekretär Christoph Neumayer als „Angriff auf den Mittelstand“ bezeichnet. Nicht nur für Private, auch für Unternehmen wären die Folgen negativ. Eine Vermögensteuer würde die Liquidität in den Unternehmen senken und die Standortqualität mindern. Ein Modell, wie es etwa von der AK vorgeschlagen wird, sieht eine Besteuerung von Vermögen ab einer Mio. Euro vor. Was laut Berechnungen der AK die reichsten fünf Prozent der Haushalte in Österreich betreffen würde, wäre laut jüngsten Berechnungen der IV allerdings vor allem auch ein schmerzhafter Eingriff in Betriebsvermögen in Österreich. Bei einem Gastronomen mit 20 Mitarbeitern würden demnach im Jahr 12.800 Euro fällig, bei einem mittelständischen Tischlereibetrieb 48.500 Euro. Eine Erbschafts- oder Schenkungssteuer würde die durchschnittlich vorhandenen liquiden Mittel laut Berechnung teilweise um ein Vielfaches überschreiten. Langfristig würde das nicht nur bei manchen Familienunternehmen zum Verkauf führen, warnt Neumayer. Eine Vermögenssteuer wirke sich auch negativ auf Wachstum und Beschäftigung aus. IV-Chefökonom Christian Helmenstein spricht sich zudem auch aus „ordnungspolitischen Gründen“ gegen eine Vermögensteuer aus. Auf das Argument, dass es bei den Einkommen eine massive Umverteilung, aber beim Vermögen kaum Umverteilung zum Staat gibt, erwidert Neumayer: „Wir sprechen vor allem über Betriebsvermögen, das einen gesellschaftlichen Beitrag leistet.“ Die Frage sei: Was ist Vermögen und wie arbeitet es für die Gesellschaft? Das erwerbslose Vermögen sei nur ein ganz kleiner Teil des Vermögens im Land. Aber man müsse es den Menschen sehr wohl auch ermöglichen, Vermögen aufzubauen. (Kurier S. 9, Presse S. 18, Krone S. 6, kurier.at, diepresse.com) |