„Die wahre Tragödie, die spielt sich zurzeit in der Ukraine ab“, betont Herbert Decker, Geschäftsführer der Maschinenfabrik Liezen (MFL). Neben der humanitären Katastrophe hat der Krieg auch beträchtliche Auswirkungen auf die steirische Wirtschaft. So sind die Preise für Material, Rohstoffe und insbesondere für Energie durch die Decke geschossen. „Die aktuellen Energiepreise haben massives wirtschaftliches Bedrohungspotenzial. Aus unternehmerischer Perspektive gibt es derzeit keine Möglichkeit, diese galoppierenden Preissteigerungen zu kompensieren“, so Decker. Man könne diese derzeit nur weitergeben. Das Unternehmen sucht mit höchster Intensität nach alternativen Bezugsquellen, um die dramatischen Preisentwicklungen am Markt für Energie und Materialien bestmöglich zu umgehen. Die Diskussion über staatliche Preisbremsen sieht Markus Seme, Geschäftsführer des IT-Spezialisten Bearing Point, kritisch: „Ehe Treibstoff mithilfe einer Spritpreisbremse weiter durch die öffentliche Hand subventioniert wird, sollten die staatlichen Mehreinnahmen direkt in die Förderung und Weiterentwicklung erneuerbarer Energien fließen.“ Dabei ist auch Bearing Point von der Teuerungswelle bei Strom betroffen. Die Kosten für das Datencenter haben sich zuletzt verdreifacht. Ebenfalls von den internationalen Folgen des Krieges betroffen ist Mahle Filtersysteme Austria. Corinna Maria Malej, Personalchefin von Mahle Filtersystem Austria, erklärt: „Die Folgen des Ukraine-Krieges sind bereits europaweit massiv spürbar. Die Lieferketten sind aktuell stark beeinträchtigt oder sogar unterbrochen. Die Konsequenzen sind weitreichend – bis zu Produktionsstopps bei unseren Kunden auf dem Kontinent und der Einstellung von Exporten nach Russland. Unsere Taskforce verfolgt das Geschehen sehr genau, um die konkreten Auswirkungen für Mahle zu analysieren und, wo notwendig, Maßnahmen auf den Weg zu bringen.“ Aufgrund der aktuellen Situation sehe man sich veranlasst, am Standort St. Michael ob Bleiburg in Abstimmung mit den Arbeitnehmervertretern und Sozialpartnern ab dem 1. April 2022 Kurzarbeit zu beantragen. Diese sei ein wichtiges Instrument, um Marktschwankungen, wie sie derzeit auftreten, möglichst zu kompensieren. (21.3. Standard S. 11, SN S. 11; 19.3. Kleine S. 27) |