Lieferengpässe und die Unsicherheit in puncto Energie führen dazu, dass die nö. Industrie wenig positiv in die kommenden Monate blickt. Die jüngste Konjunkturumfrage der IV-NÖ zeigt, dass die Stimmung unter den 49 befragten nö. Industriebetrieben „sich auf einer Talfahrt“ befindet. „Es ist deutlich zu erkennen, dass der von der Industrie getriebene Konjunkturaufschwung vorbei ist“, so IV-NÖ-Geschäftsführerin Michaela Roither. Dabei hatte man die Pandemie-bedingte Krise gut verkraftet. Das Industriewissenschaftliche Institut (IWI) definierte bei seiner letzten Erhebung 2019 noch 27 Leitbetriebe in NÖ, heute sind es bereits 31 dieser Art, die laut IV-NÖ-Präsident Thomas Salzer als „Zugpferde der nö. Wirtschaft“ verstanden werden können. Damit die nö. Wirtschaft vor dem Hintergrund der hohen Energiepreise wettbewerbsfähig bleibt, wird seit Monaten eine Strompreiskompensation, wie sie bereits in zwölf EU-Mitgliedstaaten umgesetzt wurde, gefordert. „Es darf keine weiteren Belastungen für Unternehmen geben. Eine falsche Dekarbonisierung darf nicht zur einer Deindustrialisierung führen“, sagt Salzer. Ein großer Unsicherheitsfaktor sei der Umstand, wie es mit dem Gas aus Russland weitergeht. „Wir können uns in Niederösterreich ein Gas-Embargo, das wir als EU aktiv begehen, schlichtweg nicht leisten. Es würde zum sofortigen Stillstand einiger großer Produktionsbetriebe führen und hätte daher auch sehr kurzfristige Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt.“ (Kurier/NÖ S. 21, Radio Niederösterreich-Journal, noe.orf.at; 28.4. Niederösterreich heute, noen.at) |