Junge Industrie NÖ/ Bgld auf virtueller Reise

Ganz nach dem Schwerpunkt „grenzenlos“ lud die Junge Industrie NÖ/Bgld die Mitglieder zu einem weltweiten Austausch.

Beim ersten „Talk Around The World“ in Kooperation mit der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA gaben die stellvertretenden WKÖ-Wirtschaftsdelegierten aus China, Kasachstan und Indien unter der Moderation von JI NÖ/Bgld-Co-Vorsitzender Christina Glocknitzer (Seal Maker GmbH) Einblicke in fremde Kulturen und Märkte.

So erzählte Elisabeth Mindlberger, die stellvertretende Wirtschaftsdelegierte in Shanghai, dass die Exporte aus China nur mehr halb so viel zum BIP-Wachstum beitragen als noch im Jahr 2006, da sich China zunehmend auf den Binnenmarkt konzentriere. Bei der Modernisierung der chinesischen Industrie gebe es jedoch noch viel Aufholbedarf, und hier sei auch österreichisches Know-how sehr gefragt. Shanghai rangiert mittlerweile weltweit auf Platz acht aller Metropolen mit den modernsten Start-Hubs, wobei es für europäische Start-ups schwer sei, hier Fuß zu fassen – bessere Chancen gibt es, wenn man dabei mit Partnern vor Ort zusammenarbeitet.

Die kasachische Regierung habe sich laut der stellvertretenden Wirtschaftsdelegierten Lisa Kronreif vorgenommen, Kasachstan bis 2050 zu den 30 innovativsten Firmenstandorten weltweit zu machen. Österreichische Firmen erwarten in ganz Zentralasien jedenfalls vielfältige Geschäftschancen: Grund dafür sind der hohe Rohstoffreichtum, die schnell wachsenden Volkswirtschaften und ein großes Interesse an der Zusammenarbeit mit Westeuropa, wie Kronreif erklärte.

In Indien zählen mittlerweile 400 Millionen Menschen zur Mittelschicht, wie Christoph Pfeifer, stellvertretender Wirtschaftsdelegierter in New Delhi, erzählte. Ähnlich wie China will sich Indien als globaler Produktionsstandort positionieren. In etwa hundert indischen Städten werden Smart City-Konzepte umgesetzt. „Das ist auch eine Chance für österreichische Unternehmen“, so Pfeifer. Bangalore und Hyderabad gelten bereits jetzt als renommierte IT-Hubs. Gleichzeitig spielt das traditionelle Kastensystem noch immer eine wesentliche Rolle, auch wenn Diskriminierungen dadurch bereits seit 1950 verboten sind.

Aufgrund der vielen Fragen und des Feedbacks der Mitglieder war klar: Das Format verlangt nach einer Fortsetzung. Es wird nicht die letzte virtuelle Reise der Jungen Industrie NÖ/Bgld gewesen sein – zumindest nicht, bis echte Studienreisen wieder möglich sein werden.