Konsolidierung der Industrie -Konjunktur auf hohem Niveau

Die aktuelle Konjunkturumfrage in der burgenländischen Industrie zeigt weiterhin eine gute Einschätzung der aktuellen Konjunktur. Nach dem Erreichen des Konjunkturhöhepunktes im Herbst geht es jetzt allerdings in Richtung Normalität.

Die aktuelle Geschäfts- und Auftragslage bei den burgenländischen Unternehmen hat sich gegenüber dem Konjunkturhoch im Vorquartal konsolidiert und zeigt sich aktuell auf einem leicht reduzierten, aber weiterhin hohem Niveau.

„Auch wenn 2019 ein deutlich schwierigeres Jahr mit vielen politischen und ökonomischen Fragezeichen sein wird, bleibt die Erwartungshaltung bei der burgenländischen Industrie grundsätzlich positiv. Die Phase überdurchschnittlicher Wachstumsraten ist allerdings vorüber. Wir bewegen uns in Richtung „Normalisierung der Industriekonjunktur“, analysiert Ingrid Puschautz-Meidl, Geschäftsführerin der IV Burgenland, die Ergebnisse der Konjunkturumfrage.  

Der Großteil der Unternehmen geht auch in den nächsten Monaten von einer stabilen Geschäftslage aus. Trotz der anhaltenden Untersicherheiten im internationalen Handel (Brexit, Handelskonflikte), halten sich die derzeitigen Auslandsaufträge weiterhin auf hohem Niveau und tragen damit wesentlich zur guten Wirtschaftslage bei.

Ein Indikator für eine insgesamt weiterhin stabile Einschätzung der Konjunktur ist die doch positive Beurteilung der Entwicklung der Beschäftigung.

Gestiegene Energiekosten und die hohe Steuer- und Abgabenlast im Vergleich zu den Nachbarländern belasten die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Industrieunternehmen enorm. Für eine weiterhin positive Konjunkturentwicklung bedarf es daher weiterer wirtschaftspolitischer Anreize.

„Einen besonders effektiven Hebel würde die rasche Senkung der Körperschaftssteuer (KöSt) bewirken“, weist Puschautz-Meidl auf die Vorteile dieser Maßnahme hin. Das BIP würde um rund 0,9 Prozent stärker wachsen, die Investitionen um rund zwei Prozent zulegen, die Beschäftigung um rund 10.000 Arbeitsplätze und das Jahresnettoeinkommen und rund 250 Euro steigen. „Das heißt, mit jedem Euro, um den die KöSt gesenkt wird, erhöht sich die Lohnsumme um 50-75 Cent“, so Ingrid Puschautz – Meidl.

 

Die Konjunkturumfrage des vierten Quartals 2018 im Detail:

Die derzeitige Geschäftslage hat sich nach ihrem Höchstwert im Vorquartal auf leicht reduziertem Niveau konsolidiert. 79 Prozent (94) der Industriebetriebe bewerten sie immer noch als steigend, 20 Prozent (5) der Betriebe beurteilen sie als gleichbleibend stabil und weiterhin nur 1 Prozent der Befragten (1) als fallend.

Auch der Auftragsbestand wird trotz leichtem Rückgang immer noch als überdurchschnittlich gesehen. Von 74 Prozent (94) der befragten Unternehmungen wird er als weiterhin als steigend beurteilt. 24 Prozent (5) sehen eine gleichbleibende Entwicklung des Auftragsbestandes und nur 2 Prozent der Unternehmen (1) erwartet rückläufige Aufträge.

Die Beurteilung der Auslandsaufträge zeigt sich marginal abgeschwächt, aber immer noch relativ konstant. 64 Prozent (69) gehen von steigenden Auslandsaufträgen aus. Wie im Vorquartal sehen 29 Prozent (29) eine gleichbleibende Entwicklung. 7 Prozent (2) der Befragten erwarten rückläufige Auslandsaufträge.

Mit einer etwas heterogenen aber weitgehend stabilen Entwicklung rechnet man bei den Verkaufspreisen in drei Monaten. Trotz gestiegener Strompreise gehen 6 Prozent (2) von steigenden Verkaufspreisen aus, 85 Prozent (95) der befragten Unternehmen erwarten weiterhin stabile Preise und 9 Prozent (3) gehen von fallenden Verkaufspreisen aus.

Ebenfalls unterschiedlich zeigt sich die Einschätzung des Beschäftigtenstandes in drei Monaten. 17 Prozent (8) der befragten Betriebe planen in drei Monaten wieder mehr Arbeitnehmer zu beschäftigen. Dies deutet auf eine weiterhin hohe Kapazitätsauslastung in den Betrieben hin. 71 Prozent (85) gehen von einer konstanten Mitarbeiterzahl aus, und 12 Prozent (7) der Betriebe planen den Beschäftigtenstand eventuell zu reduzieren.

Etwas gedämpfter aber weiterhin relativ zuversichtlich beurteilt man die Entwicklung bei der Geschäftslage in sechs Monaten.

8 (0) Prozent rechnen wieder mit besseren Ergebnissen. 79 Prozent (98) sind der Meinung, dass die Geschäftslage unverändert bleiben wird. 13 Prozent (2) gehen von einer Verschlechterung der Geschäftslage in sechs Monaten aus.

Die Klammerwerte sind jeweils die Vergleichswerte des 3. Quartals 2018.