Energieversorgung: "Wir stehen vor herausfordernden, bedrohlichen Szenarien"

IV Burgenland – Präsident Manfred Gerger fordert von der Politik einen Masterplan, um leistbare und nachhaltige Energieversorgung sicher zu stellen. Der großen Herausforderung der Klimawende und des Arbeitskräftemangels sei nur mit mehr Freude an Mathematik, Naturwissenschaften, Informatik und Technik beizukommen. 

Nach einer Corona bedingten Pause, folgten über 120 Gäste aus Industrie, Organisationen, Politik, Bildung und Gesellschaft der Einladung des IV Burgenland Präsidenten Manfred Gerger und IV Geschäftsführerin Ingrid Puschautz-Meidl zum traditionellen Sommerfest. Das malerische Ambiente des Schlosses Deutschkreuz bildete diesmal die Kulisse für das hochsommerliche Event der Industrie. 

Nach über zwei Jahren Pandemie hat die heimische Industrie bewiesen, dass sie einer Krise die Stirn bieten kann. „Gerade in diesen stürmischen Zeiten haben wir erneut gezeigt, dass die Industrie (mit Bau und Energie) mit 27 Prozent Wertschöpfungsanteil – Tourismus und Handel zusammen schaffen 17 Prozent – ein unheimlich sicherer Anker ist“, betont Manfred Gerger, Präsident der IV Burgenland in seiner Rede die Stärke und Wettbewerbsfähigkeit der Industrie. „Nun stehen wir aber vor ganz neuen, vor allem wirklich bedrohlichen Herausforderungen und Szenarien für die Industrie“.

Durch den verheerenden Krieg mitten im Europäischen Kontinent fallen Exporte in die beiden kriegführenden Länder weg, die Industrie kämpft täglich mit unterbrochenen Lieferketten und hoher Inflation. „Unsere größte Sorge gilt der Energieversorgung“, so Gerger. „Auch wenn es eine unbequeme Wahrheit ist – auf das russische Gas können wir nicht von heute auf morgen verzichten. Sollte Gas aus Russland nicht mehr fließen – und es wird schon jeden Tag weniger - kommt Europa zum Stillstand, was in Folge Massenarbeitslosigkeit bedeutet. Hier muss es erlaubt sein, technologieoffen zu Alternativen zu diskutieren“. 

Für die nötige Klimawende sieht der IV Präsident die Industrie als Teil der Lösung, nicht als Problem. „Nur technische Weiterentwicklungen werden diese Transformation ermöglichen“. Und dazu braucht es taugliche Rahmenbedingungen, wie EU- und weltweite Energieinfrastruktur und schnellere Genehmigungsverfahren. Da diese Energiewende enorme Investitionen verschlingen wird, muss der Transformationsfonds rasch umgesetzt werden.

Bei der Energieversorgung kommt es auf das „Dreieck“ aus Versorgungssicherheit, Wettbewerbsfähigkeit und Klimaschutz an. Der dringende Appell an das Umweltministerium: „Hier vermissen wir den Masterplan der Politik, um leistbare und nachhaltige Energieversorgung sicher zu stellen“.

Lob gibt es für das Burgenland: „Wir sind Spitzenreiter bei den Erneuerbaren. Bei Genehmigungsverfahren für große PV-Flächen auf Industriegrund gibt’s noch Luft nach oben“.  

Spannende Mathematik als Türöffner für Techniker 

Eine große Herausforderung für die Industrie ist der Arbeitskräftemangel, quer durch alle Qualifikationsniveaus. „Wir brauchen mehr MINT – Absolventen“, fasst Gerger das Thema zusammen. 

Und der Schlüssel zur Lösung des Problems scheint zu sein - mehr Freude vermitteln an Mathematik, Naturwissenschaften und Informatik! Spannende Lehrmethoden und – Inhalte mit aktuellem Sinn- und Praxisbezug müssen mehr Jugendliche für diese Themen begeistern. 

Wie das gehen kann, zeigte der Molekularbiologe und Science Buster, Martin Moder, mit einer spannenden, humorvollen Präsentation mit Überraschungsmomenten.  

Bei sommerlichen Temperaturen wurde bis tief in die Nacht hinein diskutiert und gefeiert. Die Eidaxl Combo sorgte für den musikalischen Background! 

Mit dabei waren unter anderem: Landesrat Heinrich Dorner, 2. Landtagspräsident Georg Rosner, Landtagsabgeordneter Alexander Petschnig, IV Vizepräsidentin Heidi Adelwöhrer (neudoerfler office systems), Bernd Berghofer (Austria Petfood), Peter Berghofer (Ulbrich of Austria), Christoph Blum ( Trafomodern), Johann und Christina Glocknitzer (Sealmaker), Christian Strasser (PET2PET), Bernd Zauner (Lenzing Fiber), Hans Peter Katzbeck (Katzbeck), Michael Dinhobl (MedTrust), WK Direktor Rainer Ribing, AMS-Chefin Helene Sengstbratl, AK-Vizepräsident Erich Mauersics, Günter Schinkovits (Leiter Arbeitsinspektorat), Georg Pehm (GF FU Burgenland) und viele mehr!

 

Fotos der Veranstaltung finden Sie hier: 

https://docs.iv.at/s/ofX3MBYGx4wx3zL