Standort im Fokus: Vom globalen Umfeld und den Herausforderungen in der Region

Bei der jüngsten erweiterten Vorstandssitzung der IV-Burgenland bei der PET to PET Recycling Österreich GmbHin Müllendorf standen die aktuelle wirtschaftliche Situation und der Industriestandort Burgenland im Fokus.

Von Kostendruck über verschobene Investitionsentscheidungen bis hin zu Rechtssicherheit und Verdrängungswettkampf – viele Themen beschäftigen die Industrieunternehmen im Burgenland derzeit, wie sich bei einer Gesprächsrunde während der jüngsten erweiterten Vorstandssitzung der IV-Burgenland gezeigt hat. Einen Überblick über die wirtschaftliche Situation und den Standort gab Christoph Schneider, Geschäftsführer des Economica Instituts und Senior Counsellor für Wirtschaftspolitik für die IV.

Herausforderungen für das Wirtschaftswachstum

Demnach wird das globale Umfeld seit Jahren instabiler – dazu trug Corona genauso bei wie bewaffnete Konflikte und die erratische Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump. Diese Unsicherheiten haben Einfluss auf Wirtschaftswachstum, Inflation und Arbeitsmarkt. Für Österreich besonders alarmierend: 2025 ist Österreich die einzige Volkswirtschaft in der EU, die ein negatives Wirtschaftswachstum aufweist. Auch die heimische Produktivität entwickelt sich unterdurchschnittlich. Darunter leidet die internationale Wettbewerbsfähigkeit.

Eine Herausforderung speziell für das Burgenland ist die demografische Fitness: Im Burgenland kommen die wenigsten Personen im erwerbsfähigen Alter auf einen Senior bzw. eine Seniorin. Dafür punktet das Burgenland im Österreich-Vergleich mit relativ vielen verfügbaren Freiflächen und niedrigen Grundstückspreisen. Bei den Voraussetzungen für technologischen Wandel hinkt das Land allerdings hinterher. Zusammengefasst braucht eine erfolgreiche Industrie Leistung, Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit.

„Was jetzt hilft: in den technologischen Wandel investieren! Nicht nur mit Geld, auch mit Struktur“, erläutert Schneider. „Die Voraussetzungen für Erfolg sind Investitionen, Innovationen, qualifizierte Arbeitskräfte und regulatorische Entlastungen.“

Von Flasche zu Flasche: Einblick in einen Recyclingkreislauf

Den Abschluss der Vorstandssitzung machte eine Führung mit Geschäftsführer und IV-Burgenland-Präsident Christian Strasser durch das Recyclingunternehmen PET to PET Recycling Österreich GmbH, wo aus alten PET-Flaschen lebensmitteltaugliches Granulat hergestellt wird. Der weltweit einzigartige Recyclingkreislauf wird jährlich von über 1,3 Mrd. PET-Flaschen bzw. mehr als 33.000 Tonnen PET-Material durchlaufen.