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Zusammenschluss für grünen Strom

Das Unternehmen Dr. Bohrer Lasertec GmbH aus Neusiedl am See schloss sich als erstes KMU seinerRegion einer Energiegenossenschaft an.

Leistbare Energieversorgung ist ein zentraler Standortfaktor für Industrieunternehmen, die für Produktion und Logistik viel Energie benötigen. Wo es möglich ist, wird dabei auf nachhaltige und umweltverträgliche Lösungen gesetzt – umso besser, wenn diese auch zu erheblichen Einsparungen führen. Das Unternehmen Dr. Bohrer Lasertec GmbH aus Neusiedl am See schloss sich im Frühjahr dieses Jahres einer Energiegenossenschaft an.

Ein Drittel Einsparungspotenzial
„Wir sind das erste von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft betreute KMU für ein SDG-Assessment zu Nachhaltigkeit“, erklärt Geschäftsführer Markus Bohrer. Ein SDG-Assessment ist ein Instrument zur Bewertung der Auswirkungen auf die Sustainable Development Goals (SDGs). „Die jährliche Überprüfung fand heuer im Jänner statt, und da habe ich einerseits die Chance für einen hohen Erfüllungsgrad hinsichtlich der UN-Ziele gesehen und andererseits dafür, den Haushaltenin faires Entgelt für die Einspeisung zu zahlen, da diese mitunter zu viel Strom produzieren, den wir gut brauchen können“, so Markus Bohrer. Für sein Unternehmen bedeute dies etwa ein Drittel an Einsparung gegenüber den bisherigen Tarifen.

Das Unternehmen war das erste in der Region, das sich einer Energiegenossenschaft anschloss. Diese wurde von Raiffeisen Burgenland mit der Idee, Ökostrom gemeinsam in der Region mit Solaranlagen zu produzieren und innerhalb der Genossenschaft zu günstigen Preisen zu teilen, gegründet. Privathaushalte, Gemeinden sowie Klein- und Mittelbetriebe (KMU) können einer der aktuell bestehenden 19 regionalen Energiegenossenschaften im Burgenland beitreten – als Stromkonsument, als Stromproduzent oder als beides. „Wir freuen uns, dass immer mehr Burgenländerinnen und Burgenländer Teil der Raiffeisen-Nachhaltigkeitsinitiative werden und damit einen Beitrag zum Klimaschutz in ihrer Gemeinde und in ihrer Region leisten. Mit der Gründung der Energiegenossenschaften hat Raiffeisen
Burgenland ein österreichweit einzigartiges Modell für gemeinschaftlich erzeugte Energie geschaffen. Es war ein wichtiger Schritt, in eine zukunftsweisende und regionale Infrastruktur zu investieren, die allen Burgenländerinnen und Burgenländern zur Verfügung steht. Die Stromerzeugung aus Sonnenenergie ist erst der Anfang: Da wir Energiegemeinschaften als Infrastrukturprojekte sehen, sind in einer nächsten Erweiterungsstufe Biogasanlagen und Stromspeicheranlagen angedacht“, so Rudolf Könighofer, Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank Burgenland.

Für Dr. Bohrer Lasertec hat sich der Beitritt zu einer Energiegenossenschaft bezahlt gemacht, wie Markus Bohrer berichtet: „Die Erfahrungen sind sehr gut, das monatliche Verrechnungssystem ist transparent und der Overhead ist auf ein Minimum reduziert. Wir sparen mehr Geld, als uns eine neue Lehrstelle kosten würde – und das investieren wir lieber dafür!“