Nach abermals ergebnislosen Verhandlungen im Rahmen der Kollektivvertragsverhandlungen des Fachverbandes der Metalltechnischen Industrie mit den Arbeitnehmervertretern, mahnt die Industriellenvereinigung (IV) zu mehr Rationalität ein. Die Tonalität und Handlungen der Arbeitnehmervertreterinnen und -vertreter in diesem Jahr zeigen nicht nur eine neue Art der negativen Diskussionskultur, auch der Aufruf zu Versammlungen im öffentlichen Raum und nun die angekündigten Streiks lassen auf wenig Kompromissbereitschaft seitens der Arbeitnehmer-Verhandler schließen. Dabei braucht es in einer mehr als außergewöhnlich schwierigen Situation für die betroffenen Industrieunternehmen neue Wege in der Entscheidungsfindung. Ein dauerndes „Njet“ zu neuen sinnvollen Maßnahmen durch die Arbeitnehmerverteter reicht nicht. Die Metalltechnische Industrie ist vorwiegend exportorientiert, acht von zehn Euro werden im Export erwirtschaftet, die Lohnkosten spielen dabei eine entscheidende Rolle für das Bestehen auf internationalen Märkten.
Der produzierende Sektor in Österreich steckt aktuell in einer signifikanten Rezession: Laut IV-Konjunkturbarometer fällt die Einschätzung des aktuellen Geschäftsganges durch die Unternehmen bereits seit neun (!) Quartalen ununterbrochen - und nun abermals beschleunigt - schwächer aus. Diese Realität muss sich auch in den Verhandlungen wiederfinden. Die Arbeitgeber haben ihr ursprüngliches Angebot bereits mehrmals nachgebessert und unterschiedliche Varianten vorgelegt, nun liegt es auch an den Arbeitnehmern einen ähnlichen Schritt zu tun. Lautstarke Parolen der Ablehnung und Streiks leisten keinen konstruktiven Beitrag.