Die Arbeiterkammer fordert abermals in Zeiten des sich immer weiter zuspitzenden Arbeits- und Fachkräftemangels eine Arbeitszeitverkürzung. Die heimischen Unternehmen suchen händeringend nach neuem Fachpersonal, da wäre eine zusätzliche Belastung des Faktors Arbeit durch eine Arbeitszeitverkürzung gerade jetzt ein fataler Schritt. Vielmehr braucht es Steuerentlastungen und auch eine Attraktivierungen von Überstunden. Menschen, die bereit sind, mehr zu leisten und dadurch einen Beitrag zur Leistungsfähigkeit des Arbeits- und Industriestandortes Österreich beizutragen, sollen auch belohnt werden, heißt es aus der Industriellenvereinigung (IV). Es braucht eine offene und sachliche Diskussion für einen modernen Arbeitsmarkt, denn eine Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich wäre die die falsche Antwort.
Anlässlich des demografischen Wandels, welcher den Mangel an Personal jedenfalls in Zukunft weiter verstärken wird, braucht es aus Sicht der Industrie eine gesamthafte Fachkräftestrategie der Regierung. Es gilt unter anderem auch qualifizierten Zuzug zu forcieren, da es Österreich nicht möglich sein wird, seinen Arbeits- und Fachkräftemangel rein aus dem inländischen Potenzial zu decken. Auch spricht sich die Industrie dafür aus, Anreize zu setzen, um die Mobilität arbeitssuchender Menschen innerhalb Österreichs zu stärken. Während in Wien über 40 Prozent der beim AMS als arbeitslosen Personen gemeldet sind, sind lediglich 14 Prozent der beim AMS gemeldeten offenen Stellen in Wien. Diese Entwicklung zeigt, dass es höchst an der Zeit für eine umfassende Fachkräftestrategie ist. Beschäftigungsanreize müssen gestärkt werden, qualifizierte Zuwanderung forciert und alle noch unausgeschöpften Potenziale am heimischen Arbeitsmarkt gehoben werden, denn nur so kann es einen stabilen Wirtschafts- und Industriestandort Österreich geben.