Bildung und Gesellschaft

Initiative zu Auslandsschulen: Bildungsqualität exportieren und Fachkräfte ausbilden

IV-Ausschuss-Vorsitzende Schwarz-Fuchs: Hohes Potenzial der Auslandsschulen – Vorteile für Österreich und für Partnerländer – HTL als Standortasset stärken

Die Industrie begrüßt die Initiative des Bildungsministeriums zur Neupositionierung der Österreichischen Auslandsschulen, die Bundesminister Polaschek im Rahmen eines Besuchs der höheren technischen Lehranstalt (HTL) in Shkodra, Albanien, angekündigt hat. Christine Schwarz-Fuchs, Vorsitzende des Ausschusses für Bildungspolitik der Industriellenvereinigung (IV) und Mitglied der Delegationsreise, dazu: „Seit Jahren bieten die Auslandsschulen jungen Menschen in unterschiedlichen Regionen der Welt die Möglichkeit, einen hochqualitativen österreichischen Bildungsabschluss zu erwerben. Die Idee, dieses System auszuweiten und den Absolventinnen und Absolventen verstärkt den Zugang zum österreichischen Arbeitsmarkt zu eröffnen, hat das Potenzial, sowohl für Österreich als auch für die Herkunftsländer zu einer Erfolgsgeschichte zu werden.“ Es könnte sowohl gelingen, den hohen Fachkräftebedarf der heimischen Industrie zu lindern, als auch, die personellen und wirtschaftlichen Beziehungen in den Partnerländern zu stärken. Auslandsschulen wären aus Sicht der Industrie eines jener innovativen Konzepte, die eine umfassende Strategie zur qualifizierten Zuwanderung beinhalten sollte.

Den Besuch der HTL in Shkodra nimmt die IV zum Anlass, abermals auf die Bedeutung dieses Schultyps als einzigartiges Asset des österreichischen Bildungs- und Wirtschaftsstandorts hinzuweisen: „Im Vergleich zur Aufmerksamkeit, die z.B. den AHS in bildungspolitischen Diskussionen zuteilwird, stehen die HTL einigermaßen im Schatten. Dabei wird jede vierte Matura in Österreich an einer HTL absolviert und mehr als die Hälfte des hochqualifizierten Personals der Industrie an HTLs ausgebildet – mehr als an Universitäten und Fachhochschulen zusammen“, so Schwarz-Fuchs. Der Sonderstellung der HTL im österreichischen Bildungssystem sollte aus seiner Sicht noch stärker Rechnung getragen werden – unter anderem, indem die österreichweite Verankerung der HTL in der Bildungsverwaltung gestärkt oder, indem es hochqualifizierten Fachkräften der Industrie erleichtert würde, für ein paar Unterrichtsstunden als fachpraktische Lehrkräfte tätig zu sein. Für diese spezielle Zielgruppe stellten die hohen Anforderungen der pädagogischen Ausbildung derzeit eine zu große Hürde dar, die es künftig zu überwinden gelte „Die Gründung weiterer Auslands-HTL, könnte jedenfalls Teil der Neupositionierung der österreichischen Auslandschulen sein“, so Schwarz-Fuchs abschließend.