Bildung und Gesellschaft

überMorgen: IV, Rotes Kreuz und ERSTE Stiftung starten gesellschaftspolitische Initiative

Bundesweite Diskursveranstaltungen, Start am 22. Mai 2019 – Fokus auf Zukunftsthemen wie Digitalisierung und Soziales – Ergebnisse im Sommer 2020

Um einen breit angelegten gesellschaftlichen Dialog zur Zukunft Österreichs zu ermöglichen, startet die Industriellenvereinigung gemeinsam mit dem Österreichischen Roten Kreuz und der ERSTE Stiftung am 22. Mai die Initiative "überMorgen". Sie wird sich über das gesamte Jahr 2019 erstrecken und sich mit dem gesellschaftlichen Wandel auseinandersetzen, in dem wir leben. Im Rahmen von "überMorgen" soll diskutiert werden, wie sich die gesellschaftlichen Strömungen, der soziale Zusammenhalt im Land und die Zukunftsbilder der Bevölkerung im Spannungsfeld zwischen Migration, Sozialstaat, Klimawandel, Bildung und Digitalisierung entwickeln. Zwölf Kernthemen werden dabei im Rahmen von acht Diskursveranstaltungen behandelt, die in verschiedenen Bundesländern stattfinden und zu denen interessierte Menschen unabhängig von ihrem sozialen Hintergrund, ihrem Bildungsgrad und ihrer beruflichen Tätigkeit eingeladen sind. Das Rote Kreuz, die Industriellenvereinigung und die ERSTE Stiftung hoffen dabei auf einen umfassenden Diskurs. Über die verschiedenen Netzwerke der drei Trägerinstitutionen sollen möglichst viele Menschen zur Teilnahme motiviert werden. Auch im Internet kann mitdiskutiert werden – auf www.überMorgen.at und über die Sozialen Medien ist die Öffentlichkeit eingeladen, sich aktiv zu beteiligen. Die Ergebnisse dieses Prozesses wird die Industriellenvereinigung sammeln sowie von Experten analysieren und bewerten lassen. Im Jahr 2020 soll es schließlich eine Veröffentlichung in geeigneter Form geben.

Georg Kapsch, Werner Kerschbaum und Boris Marte zu "überMorgen"

„Wir leben in komplexen Zeiten, die Unsicherheiten auslösen, wie sich die Gesellschaft in Zukunft entwickeln wird. Daher brauchen wir aus unserer Sicht eine grundlegende Auseinandersetzung mit den Veränderungen, die auf uns zukommen“, sagt Georg Kapsch, Präsident der Industriellenvereinigung: „Wir alle reden zu viel übereinander, statt miteinander. Die Initiative überMorgen soll daher einen Diskurs und Austausch in vielfältiger Weise bewirken und es so ermöglichen, positive Zukunftsbilder zu entwerfen. Was wir brauchen, sind kritische Zukunftsoptimisten".

"Mit überMorgen möchten wir den Menschen Gelegenheit geben, durch Diskussionen in einem Geiste der Toleranz und Wertschätzung ihren Mitbürgerinnen und Mitbürgern, die gegensätzlichen Ansichten haben, näherzukommen und nach Möglichkeit Gräben zu überwinden", sagt Werner Kerschbaum, Generalsekretär des Österreichischen Roten Kreuzes.

Boris Marte, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der ERSTE Stiftung, meint: „Es wird Zeit, dass wir uns trauen, das zu denken, was wir tatsächlich erreichen möchten – und dass wir uns fragen, wie es denn zu schaffen wäre. Wir wollen mit den Menschen in die gesellschaftliche Zukunft Österreichs blicken, dabei den Begriff "Kühnheit" in den Mittelpunkt stellen und auf diese Weise Freude an der Zukunft und neue Orientierung ermöglichen."

Acht Diskursveranstaltungen

Die erste der acht Diskursveranstaltungen findet bereits heute unter dem Titel "Was geben wir auf? Die Zukunft von Freiheit, Sicherheit, Solidarität" im Haus der Industrie in Wien statt. Die weiteren sieben Diskurse lauten wie folgt:

  • "Umwelt, Nachhaltigkeit, Resilienz: Wie werden wir enkeltauglich?" (Zirl in Tirol, 6. Juni)
  • "Stadt, Land, Schluss. Stirbt Österreich aus?" (Müllendorf, Burgenland, 18. Juni)
  • "Wir müssen reden. Ist unsere Demokratie in der Krise?" (Vorarlberg, 3. September)
  • "Innovation, Exnovation: Was darf enden, was soll wachsen?" (Wien, 16. Oktober)
  • „Bildung und Wissen, Vernunft und Irrationalität, Fakten und Fake-News: Wem glauben wir?" (Linz, 28. Oktober)
  • "Diversität, Offenheit und Geschlossenheit: Wer gehört zu uns, wer muss draußen bleiben?" (Tulln, 12. November)
  • "Daring Prosperity. Können wir unseren Wohlstand sichern?" (Wien, 27./28. November)

Zwei weitere IV-Projekte unter dem Dach von "überMorgen"

Unter dem Dach der Initiative "überMorgen" ruft die Industriellenvereinigung noch zwei weitere Projekte ins Leben, die sich mit sozialen Entwicklungen, Zukunftschancen und gesellschaftlicher Orientierung beschäftigen: So wird sie heuer erstmals den "IV-ZukunftsMonitor" starten – eine breit angelegte Studie, die Indikatoren für die Messung gesellschaftlicher Entwicklungen erarbeiten wird. Dabei werden große soziale Themen, wie etwa der Umgang mit Fremdem, das Thema Pluralität, die Frage des gesellschaftlichen Zusammenhalts oder auch die subjektive Lebensqualität und die Innovationsfreudigkeit der Menschen in Österreich, gemessen. Die Ergebnisse sollen heuer im Herbst vorliegen. Ebenfalls im Herbst 2019 werden erste Elemente des "Navi digitaLeben" präsentiert, das sich mit den Herausforderungen, Chancen und Folgen der Digitalisierung beschäftigen wird.

Über die Initiatoren von „überMorgen“

Die Industriellenvereinigung

Die Industriellenvereinigung (IV) ist die freiwillige und unabhängige Interessenvertretung der österreichischen Industrie und der mit ihr verbundenen Sektoren. Seit 1946 nimmt die IV an allen Gesetzwerdungsprozessen als anerkannter Partner der Politik teil und vertritt aktuell mehr als 4.400 Mitglieder. Diese repräsentieren mehr als 80 Prozent der heimischen Produktionsunternehmen. Die IV ist aber nicht nur Schnittstelle zwischen Unternehmen und Politik, sondern sieht sich als Brücke zwischen Industrie und Gesellschaft. Diese gesellschaftspolitische Verantwortung ist Teil des Selbstverständnisses.

Das Österreichische Rote Kreuz

Das Rote Kreuz ist mit rund 8.300 hauptberuflichen und mehr als 73.000 freiwilligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine von weltweit 191 Rotkreuz- bzw. Rothalbmondgesellschaften und damit Teil der größten humanitären Bewegung der Welt. Die private Hilfsorganisation ist im Völkerrecht verankert, innerstaatlich durch Gesetze anerkannt und handelt unabhängig und überparteilich nach ihren sieben Grundsätzen. Das verleiht ihr eine Sonderstellung. Das Rote Kreuz steht den Behörden bei ihrer humanitären Tätigkeit als Hilfsgesellschaft zur Seite und setzt sich für eine menschliche und lebenswerte Gesellschaft ein.

Die ERSTE Stiftung

Die ERSTE Stiftung ist eine kreative und innovative Ideenwerkstatt, ein Labor für Zukunftsthemen, welches durch die strategische Zusammenarbeit in Netzwerken seine Effektivität erhöht. Als Hauptaktionärin der Erste Group sichert die ERSTE Stiftung die unabhängige Zukunft eines der größten Finanzdienstleister in Zentral-, Ost- und Südosteuropa. Als private österreichische Sparkassenstiftung engagiert sich die Stiftung für das Gemeinwohl. Im Jahr 2019 feiert sie gemeinsam mit der Erste Group 200 Jahre Sparkassen in Österreich mit einer Reihe von Gesprächen über Themen, die unsere Gegenwart und Zukunft prägen.

Weitere Informationen und Teilnahme unter: www.überMorgen.at