Halbleiter sind mittlerweile unverzichtbar, denn in fast jedem Anwendungsfeld des täglichen Lebens spielen Chips eine bedeutende Rolle. Seitens der EU und der EU-Mitgliedsländer sind deshalb im Rahmen des Chips Acts insgesamt 43 Milliarden Euro für den Ausbau der europäischen Halbleiterindustrie vorgesehen. Der Großteil insbesondere im Bereich der Zukunftsinvestitionen muss national finanziert werden entsprechend den Chips Act Regelungen. Im Rahmen des Mikrochips-Gipfels im Bundeskanzleramt wurden heute die Potenziale Österreichs und seiner Mikroelektronik- und Halbleiterbranche durch den Europäischen Chips Acts ausführlich besprochen. „Mikroelektronik und Halbleiter schaffen die Basis für Innovationen und sind dadurch für bis zu 50 Prozent des globalen Bruttoinlandsprodukts verantwortlich. Zudem weist die heimische Halbleiter- und Mikroelektronikindustrie eine hohe Wachstumsdynamik bei Wertschöpfung und Arbeitsplätzen auf. Österreich hat eine hohe Dichte an Unternehmen im Halbleiter- und Mikroelektronik-Bereich und konnte sich in den letzten Jahren eine Spitzenposition erarbeiten. In zentralen Technologiebereichen sind wir in Österreich sogar Weltmarktführer“, so Georg Knill, der Präsident der Industriellenvereinigung (IV) und meint weiter: „die Bundesregierung hat mit dem heutigen Gipfel gezeigt, dass dieses strategisch wichtige Thema auf der Prioritätenliste steht. Das ist für die heimische Industrie ein wichtiges Signal, denn es geht um Planungssicherheit für hohe Investitionen über einen langen Zeitraum.“
Österreich ist – auf seine Größe bezogen – Europas Nummer 1 im Bereich der elektronischen Bauelemente. Wir haben pro Kopf den höchsten Anteil an der Gesamtwertschöpfung, der Gesamtbeschäftigung und der unternehmerischen Forschung und Entwicklung. Für Sabine Herlitschka, Vize-Präsidentin der IV und Vorstandsvorsitzende von Infineon Technologies Austria AG, muss Österreich jetzt die richtigen Schritte setzen: „Mikroelektronik als strategische Schlüsseltechnologie ist Schrittmacher für die beiden großen Transformationsaufgaben: Dekarbonisierung und Digitalisierung. Österreich hat sich eine herausragende europäische Spitzenposition in der Mikroelektronik erarbeitet, ist damit Innovationstreiber und schafft attraktive Arbeitsplätze. Diese Position gilt es zu stärken und auszubauen. Und es geht um ein gewaltiges Investitionsvolumen für unsere Wirtschaft. Eine Umfrage des Industriewissenschaftlichen Instituts zeigt bei heimischer Unternehmen entlang der Mikroelektronik-Wertschöpfungskette bis 2030 ein Investitionspotenzial von insgesamt 6,75 Milliarden Euro. Mit den richtigen Rahmenbedingungen werden wir diese massiven Investitionsimpulse für Österreich nutzen können.