Die Industrie begrüßt den im Ministerrat beschlossenen Gesetzesentwurf zum Forschungsfinanzierungsgesetz. „Der Entwurf berücksichtigt die langjährige Empfehlung nach langfristiger Planungssicherheit durch dreijährige Finanzierungsvereinbarungen für die zentralen Forschungs- und Forschungsförderungseinrichtungen. Zudem bildet er eine wichtige Grundlage für mehr Planbarkeit und ermöglicht, den Verwaltungsaufwand maßgeblich zu reduzieren“, betonte der Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), Mag. Christoph Neumayer, am heutigen Mittwoch. Positiv sei, dass eine wachstumsorientierte FTI-Finanzierung vorgesehen und ein Kürzungsverbot der F&E-Budgets festlegt sei. Kritisch sei allerdings, dass ein konkreter budgetärer Steigerungspfad im Gesetzesentwurf fehlt.
Österreichs Technologiekompetenz und -souveränität ausbauen
„Auch in Anbetracht der seit Jahren bestehenden massiven Finanzierungslücken für angewandte F&E wird nun entscheidend sein, einen ambitionierten und realen Steigerungspfad im Gesetz zu verwirklichen und dies in den FTI-Budgets auch umzusetzen“, so Neumayer. Zusätzlich brauche es eine Technologieoffensive für angewandte F&E, um den nötigen Schub nach vorne zu erzeugen sowie Österreichs Technologiekompetenz und -souveränität ausbauen und damit gestärkt aus der Krise kommen zu können. „Dabei ist es wichtig, auf strategische Stärke- und Zukunftsfelder – wie Produktion, Digitalisierung, Ressourceneffizienz und Life Science – zu fokussieren. Zusätzlich sollte das FTI-Fundament als Ganzes durch themenoffene und strukturelle Maßnahmen noch weiter nach vorne gebracht werden“, so Neumayer.
Ambitionierte und konkrete Zielsetzungen für FTI-Strategie 2030
Nur mit einem hervorragenden nationalen FTI-System sei die erfolgreiche Positionierung Österreichs als wichtiger Player in europäischen und internationalen FTI-Aktivitäten zu Zukunftstechnologien optimal zu gewährleisten. „Einen wichtigen Rahmen für das FTI-System bildet die neue FTI-Strategie 2030, die im Herbst präsentiert werden soll. Dafür sind insbesondere ambitionierte und konkrete Zielsetzungen – von der Grundlagenforschung bis zur angewandten F&E – essenziell“, betonte der IV-Generalsekretär abschließend.