Burgenländische Industrie ist vorsichtig optimistisch

Die aktuelle Konjunkturumfrage zeigt derzeit eine Eintrübung der Konjunktur. Leichter Optimismus ist für das nächste halbe Jahr zu spüren.

Die Konjunkturumfrage der IV Burgenland und der WK Sparte Industrie des vierten Quartals 2019 zeigt Eintrübungen im aktuellen Auftragsbestand, welcher zum dritten Mal in Folge marginal zurückgegangen ist. Während die derzeitige Geschäftslage von den burgenländischen Unternehmern noch relativ positiv eingeschätzt wird, deutet eine rückgehende Exportlage auf eine Abschwächung der Konjunktur hin. Besonders die metallverarbeitende Industrie spürt die wirtschaftliche Abhängigkeit von der schwächelnden deutschen Fahrzeugindustrie und die Unsicherheiten des Brexits.

Die relativ stabile Einschätzung der Geschäftslage in den nächsten sechs Monaten und eine leicht steigende Einschätzung der Verkaufspreise deuten auf einen Optimismus hinsichtlich der Konjunktursituation im nächsten Halbjahr hin.

Ein beständiges Bild zeigt sich auch beim Mitarbeiterstand in der burgenländischen Industrie. „Die gut ausgebildeten Fachkräfte werden trotz leichter Abkühlung der Konjunktur auch in den nächsten Monaten gehalten, da der Fachkräftemangel nach wie vor eine große Herausforderung für die Industrie darstellt“, so IV Burgenland Geschäftsführerin Ingrid Puschautz-Meidl. Und Puschautz-Meidl nimmt auch die Politik in die Pflicht: „Rezession ist keine in Sicht. Dennoch ist die Politik gefordert, die Wettbewerbsfähigkeit und die Attraktivität des Industriestandortes Burgenland zu erhöhen und nicht zu gefährden.“

Das Regierungsprogramm der neuen türkis-grünen Regierung sei dazu ein guter Start, deren Umsetzung – insbesondere die dringend notwendigen Entlastungsschritte durch Steuerreform und KöSt-Senkung – ab sofort im Mittelpunkt stehen muss, damit Österreich vom Pannenstreifen wieder auf die Überholspur im internationalen Standortwettbewerb wechseln kann.

Die Konjunkturumfrage des vierten Quartals 2019 im Detail:

Etwas positiver als im letzten Quartal wird die derzeitige Geschäftslage gesehen. 70 Prozent (68) der Industriebetriebe bewerten sie als gut, 30 Prozent (29) der Betriebe sehen sie als durchschnittlich und niemand der Befragten (3) als schlecht.

Etwas zurückhaltender ist die Bewertung des derzeitigen Auftragsbestandes. 62 Prozent (68) der befragten Unternehmen sprechen weiterhin von guten Auftragsbeständen. Als durchschnittlich wird dieser von 38 Prozent (29) gesehen und kein Unternehmen (3) bewertet den derzeitigen Auftragsbestand als schlecht.

Leicht verschlechtert gegenüber dem Vorquartal hat sich die Beurteilung der Auslandsaufträge. Nur noch 31 Prozent (44) beurteilt diese als gut, 67 Prozent (51) der Betriebe bewerten sie als durchschnittlich und 2 Prozent (5) der Befragten als schlecht.

Bei den Verkaufspreisen in 3 Monaten zeigt sich ein gleichbleibendes Bild zum vorigen Quartal. Niemand der befragten Unternehmen (0) geht davon aus, dass die Verkaufspreise in 3 Monaten steigen werden. 92 Prozent (86) der befragten Unternehmen erwarten durchschnittliche Preise und 8 Prozent (14) erwarten eher schlechte Verkaufspreise.

12 Prozent (10) der befragten Betriebe geht davon aus, dass in drei Monaten mehr Arbeitnehmer beschäftigt werden. 83 Prozent (79) geht von einer konstanten Mitarbeiterzahl aus. Bei der aktuellen Umfrage rechnen nur 5 Prozent (11) der Unternehmen mit einem Rückgang des Beschäftigtenstandes.

Insgesamt ziemlich konstant zeigt sich bei der Einschätzung der Geschäftslage in 6 Monate. Nur 11 Prozent (37) rechnen mit einer Steigerung. 77 Prozent (34) sind der Meinung, dass die Geschäftslage unverändert bleiben wird. 12 Prozent (29) rechnen mit einer rückläufigen Entwicklung der Geschäftslage in sechs Monaten.

Die Klammerwerte sind jeweils die Vergleichswerte des 3. Quartals 2019.