Industrie - Investitionen in Forschung gestiegen, F&E - Quote zurückgegangen

Ausgaben von Land und Bund rückläufig. IV Burgenland fordert eine klare Strategie und einen Kümmerer.

Die aktuell veröffentlichten Zahlen der Statistik Austria über die F&E-Erhebung 2017 zeigen für das Burgenland eine negative Entwicklung. Das Burgenland sackte hier von einer F&E Quote von 0,99 Prozent 2015 auf 0,85 Prozent im Jahr 2017 ab, womit auch der Wert von 2013 von 0,89 Prozent unterschritten wurde. Der letzte Platz im Bundesländerranking ist uns wieder sicher.

Die F&E Quote ist zwar in fünf von neun Bundesländern gesunken. Allerdings stiegen in jedem Bundesland gleichzeitig das Bruttoregionalprodukt und die F&E- Ausgaben. Nicht jedoch im Burgenland. Hier sind die Ausgaben von Bund und Land zurückgegangen, nur die der Unternehmen sind gestiegen.

Von den 75,8 Millionen Euro, die in F&E hierzulande investiert wurden, stammen 58,5 Millionen Euro von Unternehmen (50,6 Millionen 2015). Dies bedeutet eine Steigerung um 13 Prozent gegenüber 2015 und eine positive Entwicklung mit einer pro-Kopf-Betrachtung von 200,1 Euro (176,3 Euro 2015, Österreichschnitt 701,6).

Die Ausgaben des Landes für F&E hingegen gingen im Jahr 2017 mit 13,7 Euro pro Kopf deutlich zurück (15 Euro 2015), jene des Bundes im Burgenland waren mit 14,3 Euro (22 Euro 2015) pro Kopf ebenfalls rückläufig. Beide Werte liegen damit auch deutlich unter dem nationalen Durchschnitt (Länder: 44,6 Euro pro Kopf; Bund: 253,6 Euro pro Kopf).

F&E Strategie

Um die dunkelrote Quotenlaterne endlich abgeben zu können, fordert IV- Burgenland Präsident Manfred Gerger „eine klare F&E – Strategie, die vom Land auch gelebt wird! Wie wollen wir das Burgenland voranbringen, wo gehören die Schwerpunkte gesetzt, wie kann das Land Hilfestellung leisten? Welche attraktiven Förderinstrumente sind nötig?“

„Und es braucht einen Kümmerer“, plädiert Manfred Gerger auch für eine Servicestelle, welche den Unternehmen Ansprechpartner und Hilfestellung in allen Belangen von Forschung, Entwicklung und Innovation ist. „Innovation geschieht täglich in allen Unternehmen. Diese muss sichtbar gemacht werden, um das Image des Landes als attraktiver Wirtschaftsstandort zu heben. Und da braucht es Unterstützung“, so der IV Präsident.

Die F&E-Quote ist eine von vielen Indikatoren, welche die Standortqualität eines Industriestandortes ausmachen. „Forschung, Entwicklung und Innovation sind die Triebfedern, welche unsere Industrie zu dem macht, was sie ist: wettbewerbsfähig, erfolgreich, immer um ein Quäntchen dem Mitbewerber voraus“, betont IV Burgenland Präsident Manfred Gerger. Eine für Forschung, Technologie und Innovation aufgeschlossene Gesellschaft ist entscheidend für die Wettbewerbskraft und den Wohlstand eines Landes. „Die Industrie ist da Vorreiter. Aber es braucht dazu auch eine Innovationskultur, die kreative Köpfe, Forschergeist und Unternehmertum fördert“, fordert Gerger die Politik auf, jetzt die nötigen Schlüsse zu ziehen und entsprechende, nachhaltige Maßnahmen zu setzen.