Die IV-Burgenland organisierte einen Workshop zur frühkindlichen MINT-Bildung für engagierte Multiplikatorinnen.
Wie gelingt es, MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) in der elementaren Bildung nicht nur theoretisch zu verankern, sondern lebendig und alltagsnah zu vermitteln? Dieser Frage sind wir Anfang Juni in einem zweitägigen Intensiv-Workshop gemeinsam mit fünf erfahrenen Pädagoginnen nachgegangen – mit dem Ziel, Fachkräfte zu stärken, die künftig ihr Wissen in Kindergärten der Region weitertragen.
Die Teilnehmerinnen waren von Anfang an hoch motiviert, neugierig und voller Ideen. Aufbauend auf meinem Buch „Kleine Köpfe, große Fragen – MINT in der Elementaren Bildung“ erarbeiteten wir zentrale Themen der frühen MINT-Förderung: Von der Bedeutung kindlicher Neugier über die Frage nach dem Warum bis hin zu praxisnahen Zugängen zur Technik, Mathematik und den Naturwissenschaften.
Im Zentrum standen konkrete Umsetzungen im pädagogischen Alltag. Wir experimentierten mit Wärmebildkameras, bauten kleine Stromkreise, sortierten Naturmaterialien mathematisch, diskutierten Zahlaspekte beim Spielen und untersuchten Alltagsphänomene aus Kinderperspektive. Besonders intensiv widmeten wir uns am zweiten Tag der Frage, wie MINT-Inhalte methodisch sinnvoll und kindgerecht in den Alltag von Kindergärten integriert werden können – mit vielen praktischen Beispielen, Reflexionen und gemeinsam entwickelten Ideen.
Dabei ging es nie nur um die Inhalte selbst – sondern darum, wie wir Fachkräfte dazu ermutigen können, sich selbst als forschende, fragende und begleitende Personen zu begreifen. Besonders berührt hat mich, wie aktiv und reflektiert sich die Teilnehmerinnen eingebracht haben. Jede brachte ihre Praxiserfahrung, ihre Fragen, aber auch ihre Visionen für eine moderne Elementarpädagogik ein.
Zum Abschluss habe ich sie ermutigt, das Gelernte nun einige Monate lang in ihrem eigenen beruflichen Alltag auszuprobieren – mutig, kreativ und mit einem offenen Blick für das, was Kinder interessiert. Nur so können sie künftig auch andere Kolleg:innen begeistern und auf ihrem eigenen Weg in die MINT-Pädagogik mitnehmen.
Ich bin überzeugt: Solche Multiplikator:innen-Formate sind ein wichtiger Baustein auf dem Weg zu einer kindgerechten, zukunftsorientierten Bildung – und sie zeigen, wie viel Begeisterung und Kompetenz in der Praxis bereits vorhanden ist, wenn man ihr Raum gibt.
Ein Bericht von Alexander Treffner, Experte für MINT im elementarpädagogischen Bereich